Wir haben diesem wunderschönen Jäger den Namen „Jennerwein“ gegeben, benannt nach Georg Jennerwein. In den 70er-Jahren des 19. Jahrhunderts kannte ihn aber jeder unter dem Namen "Girgl von Schliers" in der Region zwischen Schliersee und Tegernsee. Vieles erinnert noch heute in dieser Gegend an den Jennerwein und seine bevorzugte Beschäftigung, ohne Jagdschein Rehe, Gemsen und Hirsche abzuschießen. Er war also ein Wilderer und deshalb musste er jung sterben. Auf dem Peißenberg südlich des Schliersees erschoss man ihn hinterrücks.

Heute erinnern Theaterstücke und insbesondere ein Lied an ihn. Da er in der Gegend lebte, in der 2006 Bruno JJ1 gewildert hat und erschossen wurde, spielt er in den Geschichten die Rolle vom Jäger.


Jennerwein

Bär „Jennerwein“

Hersteller     Steiff

Größe          ca. 38 cm

Farbe           weißblond



Der Bär „Jennerwein“ ist ein echter Steiff-Bär; der Steiff-Knopf ziert noch sein Ohr; leider hat ein „Fan“ ihm die Steiff-Fahne abgeschnitten, so dass die Nummer nicht mehr identifizierbar ist.  Seine originalgetreue Uniform schmückt ihn; er trägt ein Gewehr und einen Hut. 

Das Jennerwein-Lied
Ein stolzer Schütz in seinen schönsten Jahren, Er wurde weggeputzt von dieser Erd,
Man fand ihn erst am neunten Tage bei Tegernsee am Peißenberg.
Auf den Bergen ist die Freiheit, Auf den Bergen ist es schön,
Doch auf so eine schlechte Weise Mußte Jennerwein zugrunde gehn!
Auf hartem Stein hat er sein Blut vergossen, Am Bauche liegend fand man ihn,
Von hinten war er angeschossen, Zersplittert war sein Unterkinn.
Und es war schrecklich anzusehen; Als man ihm das Hemd zog aus,
Da dachte jeder bei sich selber: Jäger, bleib mit'm Selbstmord z'Haus!
Du feiger Jäger, s' ist eine Schande,Du erwirbst dir wohl kein Ehrenkreuz;
Er fiel mit dir nicht im offnen Kampfe, Wie es der Schuß von hint' beweist.
Man bracht ihn dann noch auf den Wagen, Bei finstrer Nacht ging es noch fort,
Begleitet von seinen Kameraden, Nach Schliersee, seinem Lieblingsort.
Von der Höh ging's langsam runter, Denn der Weg war schlecht und weit;
Ein Jäger hat es gleich erfunden, daß er sich hat selbst entleibt.
Und als man ihn dort in den Sarg wollt legen, Und als man gsagt hat: Ist jetzt alles gut?
O nein! sprach einer von den Herren, o nein! Auf seiner Brust, da klebt ja frisches Blut!
In Schliersee ruht er, wie ein jeder, Bis an den großen jüngsten Tag,
Dann zeigt uns Jennerwein den Jäger, Der ihn von hint' erschossen hat.
Zum Schlusse Dank noch den Vet'ranen, Da ihr den Trauermarsch so schön gespielt,
Ihr Jäger, tut Euch nun ermahnen, Daß keiner mehr von hinten zielt.
Am jüngsten Tag da putzt ein jeder Ja sein Gewissen und sein Gewehr.
Und dann marschiern viel Förster und auch Jäger Aufs hohe Gamsgebirg, zum Luzifer!
(Verfasser unbekannt, Entstehungszeit: spätes 19. Jahrhundert)