»Ein als Hauptmann verkleideter Mensch führte gestern eine von Tegel kommende Abteilung Soldaten nach dem Köpenicker Rathaus, ließ den Bürgermeister verhaften, beraubte die Gemeindekasse und fuhr in einer Droschke davon.«

So war es zu lesen am 17. Oktober 1906 in den Berliner Zeitungen. Dieser Mensch hieß Wilhelm Voigt.
In jungen Jahren war der Schustergeselle aus Not mit dem Gesetz in Konflikt geraten. 15 Jahre Zuchthaus waren die Strafe dafür, dass er die Reichspost um 300 Mark geschädigt hatte. Er geriet in den Teufelskreis der Bürokratie. Ohne ordentliche Abmeldung fand er nirgends Arbeit, ohne Arbeitsnachweis erhielt er keine Anmeldung. Voigt wird wieder straffällig; mit 56 Jahren hat er mehr als 30 Jahre seines Lebens im Zuchthaus verbracht. In diesem Augenblick seines Lebens stößt er auf jene Uniform im Trödlerladen in der Berliner Grenadierstraße, die von nun an sein weiteres Schicksal bestimmen wird. Dieses »Deutsche Märchen« erschien zum ersten Mal 1931; es ist heute eines der bekannten Stücke Zuckmayers. Die Verfilmungen, mit Heinz Rühmann oder Harald Junke in der Hauptrolle, sind unvergesslich. 


Warum nur hat er sich Köpenick ausgesucht?

Na klar – ist es doch eine Stadt, die ihre Wurzeln im Jahrhundert hat und von einem Bären, nämlich dem Askanier Albrecht dem Bären errichtet wurde. Dort angekommen, gab er für die Soldaten Bier aus, schenkte jedem eine Mark und besetzte mit ihnen das Rathaus! Er verhaftete den Bürgermeister und Kassenrendanten, angeblich wegen „unregelmäßiger Abrechnung“, und schnappte sich die Stadtkasse.

Damit nicht genug: Unser Voigt machte sich auf ins Bahnhofsrestaurant, zischte ein Helles und verschwand sodann nach Berlin, wo er zehn Tage später verhaftet wurde. Nun saß er wieder, diesmal für vier Jahre, bis er am 16. August 1908 vorzeitig von Kaiser Wilhelm II., als „genialer Kerl“ bezeichnet, begnadigt wurde.

Bis heute ist sein Streich in Deutschland und in der Welt bekannt und sein Ruf als „Eulenspiegel des wilhelminischen Militärstaats“ erhalten.

Endlich in Freiheit, tauschte er die Einrichtungen der Haft gegen die der Lokale, Zirkuszelte und Jahrmärkte, zeitweise sogar mit Mitgliedern einer ehemaligen „Truppe“! Seine komödiantische Pilgerreise führte ihn durch ganz Europa und sogar in die USA, bis er später in Luxemburg hängen blieb. Nun zu gewissem Wohlstand gekommen, besaß er sogar ein Automobil.

Der Hauptmann vor dem Rathaus Köpenick

Der Hauptmann von Köpenick        

Teddy „Hauptmann von Köpenick“

Hersteller     Steiff

Größe          34 cm

Farbe           hellblond

Limitierte Auflage  Nr. 169 von 450 mit Zertifikat


Der Teddy trägt eine originalgetreue Uniform. Die Fotos sind in Berlin Köpenick aufgenommen worden.

Ja, das ist er, unser Teddybär: Ein aufrechter Kerl, gerade Haltung, bestens sitzende Uniform – ein Bild von einem Preußen.