Sissi träumte schon in ihrer Jugendzeit in Possenhofen von ihrer großen Liebe Ludwig II; wir begleiten sie auf die Roseninsel...
Elisabeth (Sissi) war melancholisch und ebenso ihr um acht Jahre jüngerer Cousin Ludwig. Ludwig reiste, ungefähr seit 1872, jedesmal, wenn Sissi nach Possenhofen kam, zu ihr, um sie zu besuchen. Ludwig II. und Sissi, die eine tiefe Seelenfreundschaft verband, schrieben sich Briefe, die sie auf der Roseninsel auf dem Starnberger See, wo Ludwig ein kleines Schloss hatte, füreinander hinterlegten. Sie gab Ludwig II. zu verstehen, dass er „von der herzlichen aufrichtigen Freundschaft, die ich insbesondere für Dich hege“ überzeugt sein könne.
Weilte Sissi in Possenhofen, so meldete sich der König umgehend zum Besuche an.
„Er war kein Narr, nur in seinen Idealwelten lebender Sonderling“ erklärte Elisabeth, die sehr an ihrem Freund hing.
Sissi ist auf der Roseninsel und singt in ihrem Lied „Rosenkavaliere vor verschloss’ner Türe“ von unglücklicher Liebe. Als Ludwig dazu kommt, ist er erstaunt, dass sie die Liebe als ein Gefängnis sieht. „In Palästen geboren“ schildert dann auch die Unmöglichkeit der Beiden zusammen zu kommen – wie Adler und Möwe, die als Kinder-Drachen über den Köpfen schweben und doch nie zusammen sein können.
Ludwig wünscht sich eine Liebesbeziehung mit Sissi – „Welch hohes Paar könnt aus uns werden…“. Das öffnet Sissi die Augen. Sie erkennt, dass Ludwig sich in sie verliebt hat.
Doch wie die Geschichte uns lehrt, bleibt diese Liebe unerfüllt und Sissi muss in Wien an kaiserlichen Hofe weiter ausharren, während Ludwig in Bayern seine Bauwerke
errichtet, die seinen späteren Ruf
als „Märchenkönig“ begründen.