Fluchen, ja das konnte er... unser Alt-Berliner Bierkutscher. Der Berliner hat immer Durst - da unterscheidet er sich kaum von den Bayern! Eine große Stadt wie Berlin musste schon um 1900 bestmöglich versorgt werden (natürlich nicht nur mit Bier) – und das geschah damals beinahe ausschließlich mit Pferden. Die „bespannte Logistik“, wie sie insbesondere von der Schultheiss-Brauerei betrieben wurde, hatte es in sich. Ausgedehnte mehrstöckige Stallungen, etliche Schmieden, Speichergebäude für Futtermittel gehörten ebenso dazu, wie Sattlereien und Stellmachereien. Aber das Pferd war nicht nur Garant für Mobilität – es war auch im Besonderen der Stolz der Brauerei. Die Bierkutscher prägten – das „Straßenleben“ der Großstädte. Heute sieht man die prachtvollen Pferdewagen nur noch bei Umzügen und da sind es wieder die Bayern, die diesen Brauch beim jährlichen Oktoberfest präsentieren.
Bier war und bleibt der stille Kummertröster!
Die Mütze unseres Bierkutschers ist der original Schultheissmütze nachempfunden.
„Molle“ heißt berlinerisch Bier, In jeder Berliner Kneipe gibt es ne Molle und nen Korn, leider schwinden die Alt Berliner Kneipen allmählich.
Das Fassfallkissen ist ein Arbeitsutensil des Bierkutschers.
Der Fallsack (umgangssprachlich) wurde auf den Boden des Bierkellers gelegt um das Bierfass vor Bruch zu schützen, wenn es in den Keller fallen gelassen wurde.
Fassfallkissen waren um 1900 aus Kokosmaterial und mit Kork gefüllt. Die Bierkutscher tragen als Arbeitskleidung schwere Lederschürzen, die vor Verletzungen beim Tragen und Rollen der Bierfässer schützen sollen. Und wer hat die Fässer gebaut? Das waren die Böttcher oder Fassmacher... einer davon war mein Urgroßvater. In Bayern kennt man diesen Beruf als Schäffler.
