Es gibt eine wunderschöne Legende vom Weihnachtsvogel, die  Vogl, Plönnies, Rückert und in gar lieblicher Weise Julius Mosen behandelt hat.

Als der Heiland Jesus Christus unter Schmerzen am Kreuze hing und die ganze Natur wie erstarrt war vor Angst und Bangen, da kam ein mitleidiges Vögelchen zum Kreuz geflogen und zog mit all seiner schwachen Kraft an dem Nagel, der eine Hand von Jesus durchbohrt hielt. Das herabtropfende Blut überströmte seine kleine Brust und sein Schnabel bog sich krumm vor Anstrengung. Jesus aber segnete liebevoll das gutherzige Tier und verlieh ihm zum ewigen Zeichen seiner edlen Tat das blutrote Gefieder und die Kreuzesform des Schnabels. Das ist unser Weihnachtsvogel:

"Und der Heiland spricht voll Milde: Sei gesegnet für und für,
Trag' dies Zeichen dieser Stunde ewig, Blut und Kreuzeszier."

Seitdem verbreitet der Weihnachtsvogel überall Segen um sich. Das Haus, das ihn besitzt, ist geweiht und gefeit gegen jeden Zauber böser Leute und Hexen. Das Wasser, aus dem der Vogel trinkt, ist heilsam gegen die Gicht.

Romance und die Bedeutung von seinem Vögelchen