Erinnerung an Bruno

oder auch über die Gemeinsamkeiten von Kaiserin Elisabeth (Sissi),
Papst Benedikt XVI und Bruno JJ1 mit ihrer Liebe zum Tegernseer Tal;

erzählt von den Teddybären aus Brunos Bärenmuseum zum Jahresgedenktag für Bären am 26. Juni  2007 (von der Stiftung für Bären ernannt)

Vor einem Jahr haben wir jeden Tag in den Zeitungen lesen können, wie ein junger Braunbär aus dem Trentino versucht, in Bayern eine neue Heimat zu finden. Er nannte sich JJ1 und bekam von uns liebevoll den Namen Bruno, wie sich auch unser Titelbär vom Bärenmuseum nennt. Wir können verfolgen, wie Bruno über die Blauberge ins Tegernseer Tal kommt und die Schönheit der Landschaft mit einem klaren See, blauem Himmel, vom Sonnenschein angestrahlten Bergen geniesst und sich wie ein ganz normaler Bär ernährt. Aber genau darin lag das Problem, denn um nicht zu verhungern, musste er halt mal ein Schaf, Hühner oder Kaninchen erlegen.             

Wir haben gebangt und gehofft, dass er lebend gefangen und dann in einen Tierpark gebracht wird. Doch es kam anders: nach wilder Hetzjagd durch finnische Jäger und ihre Hunde haben es dann einige Jäger, deren Namen bis heute nicht kommuniziert werden und das sollte auch wohl besser so bleiben, im Rotwandgebiet blindwütig erschossen. Was haben sich die Gemüter erregt- doch hat sich etwas geändert? Was passiert, wenn der nächste Bär in unsere wunderschöne Landschaft kommt? Wir lieben nun Knut, den kleinen Eisbären vom Berliner Zoo; weil er so süß und tapsig ist und - da er im Gehege lebt- auch (fast) niemanden etwas tun kann.  

Und wieder erhitzen sich die Gemüter, ob es richtig ist, einen Bären von Menschen aufwachsen zu lassen und man derart mit ihm schmusen sollte. Eine riesige Welle der Vermarktung ist angelaufen und fasziniert erleben wir wieder, welche große Bedeutung diese Bären für uns Menschen haben.

Aber das können  wir Bären aus Brunos Bärenmuseum bestens nachvollziehen, denn wer hört geduldiger zu, als wir kuscheligen Gesellen?
Aber wichtig zu wissen ist, dass es nun seit April 2007 den Managementplan Braunbären in Bayern- Stufe 1 vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz (StMUGV) gibt, in dem der Umgang mit und das Verhalten zu Bären, die zu- oder durchwandern beschrieben ist und welche Aufgabe die neuen Bärenbeauftragten haben. Zugegeben, es ist erst ein Schriftstück, doch immerhin ein Anfang, dass man durch Bruno gelernt hat, wie man Bären bei uns heimisch werden lassen kann. Möge Bruno uns in Erinnerung bleiben und nun bald ausgestopft als Mahnung in ein Museum kommen.

Auf jeden Fall hatte sich Bruno für seine Streifzüge eine der schönsten Landschaften Bayerns ausgesucht, was auch 2 weitere unserer berühmten Bären aufzeigen werden:

Kaiserin Elisabeth (genannt Sissi) hat einige ihrer als Tagebuch erstellten Gedichte in Wildbad Kreuth nahe dem Tegernsee geschrieben. Sissi weilte mehrmals am Tegernsee und liebte die Ruhe und Stille der Landschaft, die sie inspirierte, in den Jahren von Jan. 1885 bis Ende 1888 ihre Sorgen und Kümmernisse von der Seele zu schreiben und das alles in Form von gedichteten chronologischen Aufzeichnungen. Diese Gedichte sind auf Wunsch von Sissi erst 60 Jahre nach ihrem Tod im Jahr 1950 in einer Kassette an den Schweizer Bundespräsidenten gelangt und der Publikationsantrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften erhielt dann am 1. Dez. 1980 den positiven Bescheid vom Schweizer Bundesrat.

Hier eine Strophe eines der Kreutherstimmungs-Lieder
Kaiserin Elisabeth im Aug. 1887 in Kreuth:

Ich habe den Lenz verträumt                    
Auf einsamer Felsenhöh
Und dann den Sommer gereimt
Allein auf dem blauen See.
Und nun, da der Herbst erschien,
Soll ich Verwandte hier seh‘n;
Und doch in dem Waldes
grün
Will stets ich ihnen entgeh‘n.

Unter einem weißblauen bayerischen Himmel feierte Kardinal Ratzinger am Himmelfahrtstag, 20. Mai, des Jahres 2004, direkt am Tegernsee ein Pontifikalamt mit den traditionsreichen Gebirgsschützen in Rottach-Egern am Paraplui.

Kardinal Ratzinger ist mit den Gebirgsschützen besonders verbunden und seit 2002 auch Ehrenmitglied der Tegernseer Kompanie. Als wir damals die Fotos gemacht haben, hat keiner geahnt, dass wir nun seit zwei Jahren einen bayerischen Papst Benedikt XVI haben, der sehr sympathisch und mit hoher Intelligenz und Weisheit den christlichen Glauben lebt und kommuniziert. Die Verbundenheit zu Bayern ist geblieben, was man bei seinem Besuch im Sept. 2006 deutlich merken konnte und auch seine Verbundenheit zu
Tegernsee wird schon dadurch immer wieder aufrecht erhalten, dass die Gebirgsschützen zu allen besonderen Ereignissen, wie auch jetzt zum 80. Geburtstag und 2 jährigem Jubiläum in Rom zum Gratulieren waren.

Möge Papst Benedikt XVI diese wunderschöne Landschaft noch einmal besuchen können und sich von einem der schönsten Flecken dieser Erde Ruhe und Besinnlichkeit zugute kommen lassen.

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